Tipps & Tricks 14.03.2016, 11:52 Uhr

Sicherheits-Check: So machen Sie Ihren WLAN-Router sicher

Halten Sie bei Ihrem WLAN-Router so wenige Türen wie nur möglich offen. Dabei gibt es sieben einfache Grundregeln.
Was bei Port-Weiterleitungen für Netzwerkdienste zu beachten ist, gilt auch für Ihren WLAN-Router: Halten Sie so wenige Türen wie nur möglich offen. Oft liegt es nur an ein paar einfachen Sicherheitseinstellungen. Wenn man sich aber an ein paar einfache Grundregeln hält, ist der WLAN-Router gegen aussen ziemlich gut abgedichtet.

Falls möglich, auf WPS verzichten

Mittels WPS lassen sich Endgeräte im heimischen WLAN besonders einfach – quasi auf Knopfdruck – hinzufügen. Im letzten Jahr wurde jedoch eine grössere Lücke bekannt, mittels derer sich das achtstellige Passwort durch Bruteforce-Programme innert weniger Sekunden berechnen lässt. Leider ist bis heute nicht hundertprozentig ersichtlich, wie viele Router von dieser Lücke betroffen sind. Ob Sie die WPS-PIN oder gleich die ganze WPS-Technik ausschalten können, kann von Modell zu Modell variieren.
Überprüfen Sie die Sicherheitseinstellungen Ihres Routers und schauen Sie nach, ob WPS noch aktiv ist. In neueren Fritz!Box-Modellen beispielsweise ist die Einstellung bereits deaktiviert.

Bildergalerie
Bei TP-Link-Modellen sind die WPS-Einstellungen in der Regel schnell ersichtlich. 

Kein Remote-Management verwenden

Lassen Sie besser kein Remote-Management zu, um aus der Ferne via DynDNS-Umleitung auf die Router-Oberfläche zuzugreifen. Wozu auch? In der Regel nutzt man die Funktion eher selten. Daher ist sie meist schon standardmässig inaktiv. Falls Sie einmal vom Fernzugriff Gebrauch gemacht haben, denken Sie einfach daran, diesen wieder abzuschalten.

Sichere Verschlüsselung wählen

Vermeiden Sie bei der WLAN-Verschlüsselung den unsicheren, älteren WPS-Standard. Nutzen Sie stattdessen immer WPA2 mit einem langen, sicheren Schlüssel. Ideal sind 26 Zeichen oder mehr. Ein starkes Passwort könnte wie folgt aussehen: p93sdfXdfsdfruZsslq09sdasDoQtde5i3.
Achten Sie in den Sicherheitseinstellungen immer darauf, dass «WPA2» gesetzt ist
Quelle: PCtipp

Sauber abmelden

Nach Konfigurationsänderungen am Router sollten Sie sich immer sicher über den entsprechenden Button des Router-Interfaces abmelden. Einige Modelle melden den letzten Benutzer nicht automatisch ab, was ein Tor für sogenannte CSRF-Angriffe öffnen kann. Angreifer könnten sich dabei unter Umständen webseitenübergreifende Anfrageverfälschungen zunutze machen.

WLAN zwischendurch ausschalten

Wenn Sie nachts schlafen gehen, müssen Sie sich nicht zwingend von mehr Elektrosmog als nötig umgeben. Neuere WLAN-Router offerieren sogar Zeitschaltuhren, um das WLAN-Signal zeitgesteuert ein- und auszuschalten. Das nächtliche Abschalten des Wi-Fis hat noch einen anderen Vorteil: Angreifer haben über Nacht erst recht keine Chance, auf Ihr WLAN zuzugreifen. Wenn Sie in die Ferien verreisen oder für einige Tage auf eine Geschäftsreise müssen, schalten Sie den Router am besten aus.
Neuere WLAN-Router stellen sogar Zeitschaltuhren zum Abschalten des WLAN-Signals zur Verfügung
Quelle: PCtipp

Ändern Sie das Router-Passwort

Ändern Sie das vorgegebene Gerätepasswort, mit dem Sie auf die Admin-Oberfläche gelangen, auf alle Fälle. Standardpasswörter von Routern sind allgemein bekannt und bergen ein zusätzliches Sicherheitsrisiko.

Regelmässig Firmware-Updates installieren

Versorgen Sie Ihren Router immer mit den neusten Firmware-Updates. Reine WLAN-Router bzw. All-in-One-Router, die man im Laden kauft, aktualisiert man in der Regel problemlos über die Router-Oberfläche. Die Option dazu findet sich unter einem Bereich wie System. Bei All-in-One-Geräten, die von Providern wie Sunrise und Swisscom zur Verfügung gestellt werden, geschieht die Aktualisierung automatisch im Hintergrund.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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mussop
14.03.2016
Ganz Deiner Meinung, Jean-Pierre, möglicherweise dauert es, bis einige dieser Einstellungen auf der Swisscom Internet-Box gefunden werden... Hansruedi F

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Simon Gröflin
15.03.2016
OK Danke für die Inputs! Wenn es mich nicht täuscht, kommt demnächst ein grösserer Heft-Praxisartikel zu sämtlichen wichtigen Router-Einstellungen der wichtigsten Anbieter. Klar, wäre der Servicegrad mit Links auf Anleitungen von diversen Routern noch höher gewesen. Der Hauptfokus war eigentlich ein allgemeiner Leitfaden. Hätte ich noch diverse andere Routermodelle aufgeführt, hätte der Artikel auch an Übersichtlichkeit verlieren können. Aber mit diesem Kritikpunkt, nicht alle Aspekte bei einem Hauptfokus zu berücksichtigen, werde ich wohl als Schreibender immer wieder konfrontiert sein;) Man könnte den Artikel jedoch sicher zu einem späteren Zeitpunkt erneuern und nochmals bringen. LG Simon

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jpgjpg
15.03.2016
Was ich nicht weiss : Kann ich überhaupt einen x-beliebigen Router einsetzen, wenn ich Swisscom TV 2.0 habe, mit Festnetz, TV und Internet via Swisscom-Router ? Und bei Sunrise und anderen Provider ? Bin ich nicht gezwungen, den Router des Providers einzusetzen ? Wenn dieser Zwang existiert, dann müssten doch diese Router in der grossen Mehrzahl im Einsatz sein, oder ? Jean-Pierre

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Gaby Salvisberg
15.03.2016
Hallo Jean-Pierre Wenn Du Swisscom TV 2.0 hast, dann dürfte es wohl ausschliesslich mit dem Swisscom-eigenen Router laufen. Es soll zwar angeblich auch eine FritzBox geben, mit der die Swisscom-Sachen funktionieren. Aber erstens gibt Swisscom die Einstellungsdetails (braucht ja etwas mehr als nur Username/Passwort) ungern heraus und zweitens supportet Swisscom das nicht. Falls also etwas nicht geht, muss man selber schauen. Wer vom Provider lediglich einen «Internet-Schlauch» braucht, der kann theoretisch jeden beliebigen Router verwenden. Zum Beispiel am ADSL/VDSL-Anschluss im Büro kann man jeden technisch kompatiblen Router hinstellen und diesen selbst konfigurieren. Bei Cablecom recht ähnlich: Wenn man Cablecom-TV eigentlich nicht braucht und von denen nur den Internetanschluss möchte, der kann bei Cablecom auch darauf bestehen, dass er nur das relativ «dumme» Modem (ohne Router und ohne WLAN) bekommt. An dieses Modem hängt man dann einen anständigen eigenen WLAN-Router, den man wieder selbst konfiguriert. Herzliche Grüsse Gaby