Tests 27.11.2017, 12:58 Uhr

Im Test: Nokia 8

Nach den Mittelklasse-Geräten Nokia 3, 5 und 6 wagen die Finnen den Einstieg in die Edelklasse. Gelingt das? PCtipp prüft.
Kollege Gröflin hat bereits den Mittelklasse-Phones von HMD, dem Inhaber der Nokia-Namensrechte, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestiert (Test Nokia 5 und Nokia 6). Nokia hat nachgelegt und sich mit dem Nokia 8 mit dem Who is Who der Smartphone-Szene angelegt. 
Von aussen betrachtet braucht sich das Nokia 8 nicht zu verstecken: Ein klassisches Design, könnte man sagen. Das 5,3-Zoll-Display wird von einem Unibody aus Aluminium umrahmt, das es in verschiedenen Farben und entweder matt oder in Hochglanz gehalten gibt. Wir haben eine matte Version getestet, was für das Urteil bezüglich Fingerabdrücke sicher förderlich war: Es gab nämlich kaum welche. Könnte aber gut sein, dass sich dies bei der Hochglanzversion anders verhält – dieser Verdacht erhärtet sich, liest man Tests der Hochglanzgeräte. Auch abseits der Fingerabdruckfrage liefert HMD eine gute Arbeit ab: Das Gehäuse ist solide verarbeitet und fühlt sich in der Hand wertig an. Auch vermittelt es den Eindruck, ziemlich robust zu sein, auch wenn wir es im Test nicht haben drauf ankommen lassen. Auf der Rückseite findet sich die Kamera, deren Objektive und Blitz vertikal angeordnet sind. Das ist, je nachdem, wie man das Gerät hält, gewöhnungsbedürftig, aber nicht weiter schlimm. Auf der Front fügt sich der Screen gut ins Gehäuse ein.

Bildschirmwunder!

Die Wertarbeit geht beim Bildschirm weiter; dieser bildet den Glanzpunkt des Geräts. Starke Kontraste werden durch natürliche Farben und eine extrem hohe Schärfe ergänzt (554 ppi), was auch der QHD-Auflösung von 2560 × 1440 Pixeln zu verdanken ist. Damit kann das Nokia locker mit den Screen-Königen Galaxy S8 und iPhone X mithalten – auch ohne OLED. Die duale 13-Mpx-Kamera kommt mit Zeiss-Technik (aber leider nicht mit Zeiss-Linsen) und macht einen soliden Job, auch wenn die Bilder nicht mit jenen der Spitzengeräte konkurrieren können. Speziell bei schwachem Licht sind die Bilder etwas dunkel und können nicht mit der gleichen Farbsättigung aufwarten wie etwa ein S8. Schmankerl: Sowohl Front- als auch Rückkamera machen 4K-Videos. Passend dazu auch das gelungene Experiment im Audio-Bereich: Sowohl 360°-Sound als auch eine Richt-Mikrophon-Funktion sind mit von der Partie. Einfach Spitze! Allerdings: Eine Erwärmung des Gehäuses lässt sich bei grösserer Belastung klar wahrnehmen.
Positiv haben wir auch die Performance des Nokia 8 zur Kenntnis genommen. Schnell, ohne Ruckler, auch mit mehreren offenen Apps gleichzeitig. Dies liegt zum einen an der Hardware (die 128-GB-Version verfügt über 6 GB RAM, die 64-GB-Version über deren 4 GB RAM), zum andern an der Abwesenheit von Bloatware und individuell angepassten Oberflächen – Stockandroid at its best!
Trotz hohen Energieverbrauchs durch starke Hardware ist der Akku bzw. die Akkudauer mehr als in Ordnung: Trotz starker Belastung (4K-Video, Audio- und Videostreaming, Telefonie) hielt der Akku fast 12 Stunden durch, bei durchschnittlicher Nutzung gabs beim Zubettgehen noch 30 Prozent Restladung.

Fazit

Ein durch und durch hochklassiges Gerät mit minimalen Schwächen, wie der warmen Rückseite und dem etwas rutschigem Gehäuse. Ansonsten ein Volltreffer in Sachen Performance und Display. 

Testergebnis

Display, Verarbeitung, Performance
Gerät erwärmt sich

Details:  Qualcom Snapdragon 835, 4 GB bzw. 6 GB RAM, 64 GB bzw. 128 GB Speicher, QHD-Display

Preis:  Ab Fr. 579.–

Infos: 
https://www.nokia.com/

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