Tests 28.09.2017, 09:20 Uhr

Test: iPhone 8 (Plus)

Viel zu gut, um als iPhone 7s durchzugehen.
Bei den Namen wäre eigentlich das iPhone 7s am dransten, doch das würde dem neusten Apple-Spross nicht gerecht werden. Zwar steckt die Elektronik in einem drei Jahre alten Design – doch was sich darin verbirgt, hat sich gewaschen.
Gegenüber dem iPhone 7 Plus ist das iPhone 8 Plus in jeder Dimension genau 0,2 Millimeter gewachsen; damit kann wohl jedes Zubehörteil des Vorgängers übernommen werden. Die Antennenstreifen sind verschwunden, denn es gibt keine Verwendung mehr für sie: Da die Rückseite nicht länger aus Aluminium besteht, haben die Funkmodule freie Bahn.
iPhone 8 und iPhone 8 Plus
Quelle: Apple, Inc.

Geladen und entsichert

Der wichtigste Grund für den Wechsel zu einer Glasrückseite ist jedoch nicht beim Design zu suchen; vielmehr macht das Glas den Weg frei für ein kabelloses Aufladen. Insgesamt gibt es drei alternative Wege, um einem iPhone 8 zu neuer Stärke zu verhelfen.
Qi. Sprich: «Tschi». Dieser Standard ist zwar wohlbekannt, aber der grosse Durchbruch steht ihm noch bevor. Das könnte sich mit dem iPhone 8 (Plus) ändern. Das Gerät wird einfach auf eine Qi-kompatible Ladefläche gelegt und los geht’s. Der Stromspender kann eine Qi-fähige IKEA-Funzel sein, ein Android-Ladegerät oder was auch immer.
RIGGAD ist nur eine von mehreren Qi-fähigen IKEA-Leuchten
Quelle: IKEA
Die Wireless Ladestation von mophie erzeugt einen Ladestrom, der einem 7,5-Watt-Netzteil entspricht. Das ist nicht schnell, aber an den Komfort gewöhnt man sich gerne, meistens nach der ersten Verwendung. Später soll die Leistung der mophie-Basis durch ein Firmware-Update deutlich erhöht werden.
Die Ladestation von mophie soll später durch neue Firmware stärker gemacht werden
Quelle: Apple, Inc.
AirPower Basis. Anfang 2018 wird Apple die AirPower Basis auf den Markt bringen. Sie kann bis zu drei Geräte gleichzeitig aufladen. Neben den neuen iPhones sind zurzeit die Apple Watch der Series 3 und die AirPods kompatibel. Letztere benötigen allerdings eine neue Ladeschale, die dem Vernehmen nach 69 US-Dollar kosten wird. Diese Anschaffung bedingt also einen entsprechenden Leidensdruck. Andere Qi-fähige Geräte sind nicht mit der AirPower Basis kompatibel.
Die AirPower Basis wird nächstes Jahr drei Apple-Geräte gleichzeitig laden
Quelle: Apple, Inc.
Fast Charging. Das iPhone 8 unterstützt als erstes iPhone überhaupt «Fast Charging» – also das schnelle Laden. Um ein komplett entladenes iPhone 8 auf 50 Prozent zu bringen, verging in unserem Test eine knappe halbe Stunde. Allerdings ist das mitgelieferte Netzteil nicht dafür ausgelegt. Stattdessen benötigen Sie Apples USB-Netzteil mit 29 Watt (59 Franken) sowie das passende USB-C auf Lightning Kabel, das es ab 29 Franken gibt. Beide sind zwar für das MacBook Pro gemacht, doch sie harmonieren mit den neuen iPhones prächtig.
Lightning. Und natürlich kann das iPhone 8 wie bis anhin mit dem mitgelieferten Netzteil und dem Lightning-Kabel aufgeladen werden.

Verbesserungen im Detail

Lautsprecher. Die Stereolautsprecher sind gemäss Apple um 25 Prozent lauter und liefern mehr Bass. Wir legen uns auf die Aussage fest, dass sie deutlich besser klingen – und ein wenig lauter.
Wasserdicht. Genau wie der Vorgänger ist das iPhone 8 gemäss der Norm IP67 gegen Wasser geschützt. «IP» steht für «International Protection». Die «6» bedeutet «staubdicht». Die «7» wiederum steht für «Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen». Oder anders formuliert: Mit dem iPhone 7 in den Pool zu fallen oder es im Bier zu versenken, geht in Ordnung.
Allerdings hat bereits das iPhone 7 in zahlreichen Tests gezeigt, dass Apple in dieser Hinsicht gerne tiefstapelt und die Geräte sehr viel mehr aushalten. Trotzdem: Wasserschäden sind von Garantieleistungen ausgenommen.

Das Display

Beim Display herrscht wie immer eitel Sonnenschein, denn neben der Kamera geniesst es bei den Apple-Ingenieuren die grösste Aufmerksamkeit.
3D-Touch. Natürlich ist die 3D-Touch-Fähigkeit erhalten geblieben, denn sie wird unterdessen von jeder sorgfältig programmierten App unterstützt, solange die Verwendung sinnvoll ist.
3D-Touch ist unterdessen ein wichtiges Merkmal der iPhones
Quelle: ze / Screenshot
True Tone. Ganz klar mein Favorit. Ich habe diese Eigenschaft auf dem iPhone 7 schmerzlich vermisst, seit True Tone mit dem iPad Pro 9.7 Zoll eingeführt wurde. Dabei messen Sensoren die Farbtemperatur des Umgebungslichts und passen die Farbgebung auf dem Display an. Daraus resultiert eine sehr viel angenehmere Darstellung, ganz besonders am Abend bei gedämpftem Licht. True Tone lässt sich in den Einstellungen ausschalten – aber wer um Himmels Willen sollte so etwas tun?
Das True-Tone-Display des iPhone 8 (links) passt sich dem Umgebungslicht an
Quelle: ze / PCtipp
Kein 120-Hz-Display. Trotzdem haben die neuen iPad-Pro-Modelle dem iPhone 8 (Plus) etwas voraus: Auf die 120-Hz-Wiederholrate, die auf den aktuellen iPad-Pro-Modellen (Test) für butterweiche Animationen sorgt, müssen wir beim iPhone zurzeit noch verzichten.
P3-Farbraum. Neben diesen technischen Finessen könnte der allgemeine Eindruck nicht besser sein. Wie bei jeder neuen iPhone-Generation wurde auch beim iPhone 8 (Plus) das Display deutlich verbessert. Im direkten Vergleich zum iPhone 7 (Plus) wirken die Farben noch einmal kräftiger, das Schwarz noch schwärzer. Der erweiterte P3-Farbraum wird komplett abgedeckt. Kurz, wir könnten zufriedener nicht sein.
Soviel zu den offensichtlichen Neuerungen. Kommen wir nun zum Objekt der Begierde.
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