Tests 22.03.2017, 11:26 Uhr

HDR-Performance: Sony 65XE9305 im Test

Zwar hat Sony mit seinem ersten OLED-Fernseher einen neuen Star. Aber auch die LED-Modelle lässt Sony noch lange nicht links liegen. Muss Sony auch nicht.
Ganz im Vordergrund steht im Moment zwar bei Sony der brandneue Bravia A1 mit seinem klingenden OLED-Bildschirm. Aber auch die HDR-Premium-Modelle auf LED-Basis erhalten mit der «XE»-Reihe ihre Nachfolgeserien. So hat uns Sony schon vor der Markteinführung ein 65-Zoll-Modell des XE93, den Nachfolger des XD93, zum Testen gegeben. Es gibt durchaus Gründe, warum die TV-Hersteller abseits von OLED ihre LED-Modelle weiterhin pflegen: LED ist günstiger und kann je nach Ansteuerung deutlich helleres Licht von sich geben als selbstleuchtende OLEDs. Dazu bahnt sich ein neuer Trend an. Während zu Beginn des letzten Jahres Inhalte mit High Dynamic Range (HDR) noch vergleichsweise wenig vertreten waren, gewinnt das Kontrast- und Farbverbesserungsformat zusehends an Bedeutung. Zuwachs gibt es hier in letzter Zeit inbesondere bei Streaming-Angeboten wie Netflix, YouTube und letzten Endes auch bei optimierten Konsolenspielen der Xbox One S und PS4 Pro, wobei Letzteres nichts mit dem 10-Bit-HDR-Modus der 4K-Blu-ray zu tun hat. Die Silberscheibe mit dem hochauflösenden Format bleibt auch weiterhin eher den High-End-Cineasten vorbehalten, denn dort merkt man die HDR-Unterschiede erst dann am deutlichsten, wenn der Fernseher mit einer Leuchtkraft von mehr als 1000 Nits brilliert.
Die HDR-Effekte mit der PS4 Pro sind eine Wucht auf dem XE93
Quelle: NMGZ
Die Bravia-XE-Serie gleicht dem Vorgänger bis auf die rückseitige Modularabdeckung wie ein Ei dem anderen. Hauptunterschied: Der 65-Zöller (65XE9305), mit dem wir es im Test zu tun hatten, ist um einiges heller und unterstützt auch das Konkurrenzformat Dolby Vision. Anders als das lizenzfreie HDR 10 (der gegenwärtige Standard) überträgt Dolby Vision vor allem mehr Farbvolumen pro Szene und dabei jedes Frame bzw. jede Momentaufnahme. Allerdings gibt es für das Luxusformat – mit Ausnahme von 4K-Blu-rays – noch wenig Videomaterial. 
Der Sony Bravia XE93 von der Seite
Quelle: nmgz

Mehr LED-Zonen

Wie beim ZD9-Top-Modell setzt Sony nun auch beim XE93 auf den stärkeren «X1 Extreme»-Prozessor. Bei der Hintergrundbeleuchtung handelt es sich um eine weiterentwickelte Version des Vorgänger-Panels «Slim Backlight Drive». Das «Slim Backlight Drive Plus» im neuen XE93 erlaubt im Vergleich zu vorher ein präziseres Abdunkeln (Local Dimming). Möglich wird das durch mehr LED-Zonen. Im Vorgängermodell war nur unterseitig ein LED-Streifen verbaut. Durch die Präzisierung der LED-Zonen mit einer zweiten LED-Leiste im oberen Bereich des TVs und einer technisch verbesserten Lichtleiterplatte konnte Sony sogar die geringe Bautiefe konventioneller LED-Fernseher beibehalten.
Die rückseitige Abdeckung des XE-Modells von Sony erinnert an jene des ZD9

Möbel-Feeling an der Rückseite

Wie beim ZD9 ist beim XE93 an der Rückseite eine modulare Abdeckung vorhanden, unter der sich sämtliche Anschlusskabel verbergen lassen. Die Kunststoffplatten sind schnell entfernt und wieder angedrückt. Die Kabel hängen dann nur noch aus dem Standfuss. Eine aufgeräumte Sache. Ein weiterer Vorteil der dünnen Bauweise: Bei Wandmontage sieht man praktisch nichts. Geschmacklich streiten kann man sich ein wenig über den beigen Farbanstrich der Abdeckplatten. Sony hebt hier den funktionalen Aspekt als «Raumtrenner» hervor.
Die modulare Abdeckung des Sony XE93 kaschiert alle Anschlusskabel
Quelle: nmgz
Vier Hände braucht es schon bei der Einrichtung: Der 65-Zoll-Fernseher von Sony bringt zusammen mit dem Standfuss ein ordentliches Gewicht von 50 kg auf das Stubenmöbel. Am besten überprüft man bei dieser Bilddiagonalen (165 cm) vorher, ob das Möbel dem Gewicht standhält und der Fernseher genug Platz hat. In der Regel vermögen auch günstige Ikea-Möbel ein wenig mehr Gewicht zu stemmen, als im Möbelkaufhaus angegeben, aber gehen Sie besser auf Nummer sicher.
Zum Sitzabstand: Bei einer grossen Stube mit einem Sofaabstand von mehr als fünf Metern kann sich die Überlegung eines 65-Zöllers durchaus lohnen. Bei hochauflösenden 4K-Inhalten sollten Sie auf jeden Fall näher rücken, um alle Feinheiten des Bildes geniessen zu können. Allgemein gilt bei Fernsehern die Faustregel: Bildschirmdiagonale mal 2,5 gleich ungefährer Sitzabstand. (Ein Zoll entspricht 2,5 cm.)
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Autor(in) Simon Gröflin



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