News 17.07.2013, 10:15 Uhr

Microsoft wehrt sich gegen Spionagevorwürfe

Microsoft wehrt sich gegen den Eindruck, der Software-Konzern sei bei der Internetspionage ein williger Helfer der US-Geheimdienste. Dazu will das Unternehmen mehr Informationen zu den Abfragen unter dem US-Überwachungsprogramm Prism herausgeben. Das ist bislang aber staatlicherseits verboten.
Microsoft-Chefjustiziar Brad Smith erklärte am Dienstag, Justizminister Eric Holder gebeten zu haben, persönlich auf die Freigabe zu dringen. «Wir sind der Überzeugung, dass die US-Verfassung uns die Freiheit garantiert, mehr Informationen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Doch die Regierung hält uns zurück.»
Microsoft kämpft mit anderen Internetkonzernen wie Google, Facebook oder Yahoo darum, Anzahl und Umfang der Abfragen zur «nationalen Sicherheit» nennen zu dürfen. Die Firmen fürchten um einen Vertrauensverlust bei den Nutzern, was letztlich schlecht fürs Geschäft wäre. Die staatlichen Stellen, so der Microsoft-Vorwurf, reagierten aber nur schleppend. «Wir hoffen, der Justizminister kann eingreifen, um dies zu ändern.»
Jüngst hatte die britische Zeitung Guardian über eine enge Zusammenarbeit zwischen dem US-Geheimdienst NSA und Microsoft geschrieben. Der Bericht habe «gravierende Ungenauigkeiten» enthalten, erklärte Smith.
Smith schreibt zu Outlook: «Wir geben keiner Regierung direkten Zugriff auf Mails und andere Nachrichten. Punkt. Wie alle Anbieter von Kommunikationsdiensten sind wir von Zeit zu Zeit dazu verpflichtet, auf Anfragen des Staates, Daten herauszugeben, die in Zusammenhang mit einer Untersuchung oder einem Gerichtsurteil stehen. Das ist sowohl in den USA als auch in anderen Ländern, in denen wir Daten speichern, der Fall.»
Die Regierung habe zudem keinerlei Möglichkeit, die Verschlüsselung von Microsoft-Diensten zu umgehen. Das gleiche gelte auch für den Cloud-Service SkyDrive und den VoIP-Client Skype. Anfragen zu Geschäftskunden und deren Daten werden direkt an den Kunden weitergeleitet und dieser vorgängig Informiert. Auch hier besitzt die Regierung laut Microsoft keinerlei Möglichkeiten Verschlüsslungen zu umgehen oder direkt auf Daten zuzugreifen.



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