News 18.01.2016, 13:11 Uhr

Microsoft beschränkt CPU-Support

Microsoft hat erklärt, dass bei den kommenden CPU-Generationen nur noch Windows 10 als Betriebssystem unterstützt wird.
Keine neuen Chips für Windows 7 und 8.1: Wie Microsoft in einem Blogpost mitteilt, soll der CPU-Support von Windows 7 und 8.1 künftig nicht weiter ausgebaut werden. Damit sind Nutzer beim Einsatz neuer Hardware auf den Umstieg zu Windows 10 angewiesen.
Bereits manche Intel-CPUs der 6. Generation alias Skylake sind von der Support-Einschränkung betroffen - welche Skylake-Prozessoren weiterhin unterstützt werden, will Microsoft noch bekannt geben. Indessen werden Intels Nachfolgegeneration Kaby Lake AMDs kommende Bristol-Ridge-Chips sowie Qualcomms mobile 8996-Chipsets ausschliesslich von Windows 10 unterstützt.
Die Redmonder begründen die Einschränkung mit dem zunehmenden Aufwand, den die Software-Anpassungen des alten Windows-7-Systems an die neue Hardware hervorrufen. Weshalb das relativ junge Windows 8.1 auch von den Einschränkungen betroffen ist, hat Microsoft hingegen nicht erläutert.
Am herkömmlichen Support (Mainstream und Extended) von Windows 7 und 8.1 werde sich allerdings nichts ändern. So erhält Windows 7 bis 14. Januar 2020 weiterhin Sicherheits-, Stabilitäts- und Kompatibilitäts-Updates, bei Windows 8.1 endet der Support am 10. Januar 2023. Der Support der weiterhin unterstützten Skylake-Prozessoren läuft aber bereits am 17. July 2017 aus - bis zu diesem Datum sollten betroffene Nutzer auf Windows 10 umgestiegen sein, wenn es nach den Redmondern geht.



Kommentare
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Nebuk
19.01.2016
In einem anderen Forum hab ich das bereits schon zu der News geschrieben. Ich bezweifle, dass Microsoft für die Firmenkunden keine Ausnahmeregelung finden wird. Denn nicht alle Firmen können und wollen auf Windows 10 setzen. Firmenkunden können nämlich nicht wie private gratis von einem Vorgänger upgraden. Sie müssen für ihre Lizenzen zahlen. Dazu laufen womöglich nicht alle Applikationen die gebraucht werden auf dem neuen Betriebssystem und eine zusätzliche Anschaffung oder gar eigene (Weiter-)Entwicklung ist nicht gerade günstig. Fällt jetzt ein Rechner in einem Betrieb wegen eines Defekts aus, so bliebe ihnen quasi nur der Griff zu alter Hardware. Das hiesse entweder Restbestände oder Gebrauchtware. Beides dürfte nicht optimal sein. Deswegen glaube ich, dass es trotzdem eine Lösung geben wird. Wenn auch nicht für alle (private). Zum Schluss möchte ich noch ergänzen, dass heutige Prozessoren nicht viel schneller sind als jene aus dem Jahr 2011. Bei den Prozessoren geht die Entwicklung nicht mal halb so schnell voran wie jene bei den Grafikkarten. Heutige Prozessoren arbeiten nur pro Taktzyklus schneller/effektiver und verbrauchen somit auch weniger Strom. Grundsätzlich ist das eine gute Entwicklung, die Leistung an sich hat sich in den 5 Jahren aber kaum verbessert. Mein i7 2600k (übertaktet) hält noch immer ganz gut mit den neuen Prozessoren mit. Nicht in allen Disziplinen, aber bei den für mich relevanten. Bei den anderen Aufgaben ist der Unterschied aber nicht so gross, dass sich eine Neuanschaffung von etwa >500 Franken lohnt.

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Klaus Zellweger
19.01.2016
Auch Firmen können sich nicht ewig dem Fortschritt verschliessen. Dann muss die Anschaffung neuer Hardware halt warten, bis alles unter Window 10 läuft. Früher oder später führt sowieso kein Weg daran vorbei, wenn man bei Windows bleiben will. Wenn du heute einen Mac kaufst, ist das brandneue, mitgelieferte System gleichzeitig das älteste, das du jemals installieren kannst. Bei Apple geht es also nur vorwärts, auch wenn das vielleicht einer kleinen Minderheit nicht in den Kram passt. Dafür krankt OS X auch nicht an diesem endlosen Ballast, den Microsoft seit Dekaden mitschleppt: Hauptsache, niemand wird enttäuscht, weil er seinen 386er-PC vorzeitig entsorgen muss. Ich wäre nicht überrascht, wenn in Windows 10 noch Schnittstellen für Floppy-Laufwerke oder RS-232-Drucker vergraben sind. Es wird höchste Zeit, dass Windows entrümpelt wird. Wir haben 2016 – und Windows 10 arbeitet immer noch mit Laufwerkbuchstaben. Laufwerkbuchstaben! So gesehen finde ich den Entscheid von Microsoft nicht nur nachvollziehbar, sondern begrüssenswert und im Interesse der Plattform. Hoffentlich haben sie auch die Ei … auch die Nerven, um das durchzuziehen.

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Nebuk
19.01.2016
Dass Microsoft irgendwann mal einen Schlussstrich ziehen muss und auch wird, war allen klar. Ich bin ja deshalb grundsätzlich deiner Meinung, nur ist es für einige Firmen nicht so einfach zu bewerkstelligen. Bei den dort verwendeten Anwendungen geht es nicht selten um höhere Beträge. Dabei sind jetzt nicht die 150 Franken pro Office Lizenz gemeint, hier geht es um ein Vielfaches davon um die tägliche Arbeit zu verrichten. Dann kommen noch Kosten für eventuelle Umschulungen, Anpassungen von diversen Schnittstellen, Hardware Updates, etc. Für ein KMU mit ein paar Hunderttausend Franken Umsatz ist das zum einen sehr viel Geld zum anderen einen riesen Aufwand. Dass sich diese Unternehmen alle vorsätzlich vor dem Fortschritt verschliessen glaub ich ehrlich gesagt nicht. PS. Stimmt, die Verbreitung der Systeme (in der Vergangenheit) zeigt deutlich, dass der von Apple gewählte Weg von den Firmen eher geschätzt wird (sry, ich konnte es mir nicht verkneifen) :)

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Klaus Zellweger
19.01.2016
PS. Stimmt, die Verbreitung der Systeme (in der Vergangenheit) zeigt deutlich, dass der von Apple gewählte Weg von den Firmen eher geschätzt wird (sry, ich konnte es mir nicht verkneifen) :) Kein Problem, ich will hier auch keinen OS-Streit anfangen – ich wollte nur Microsoft für die konsequente Einführung von Windows 10 loben. :o Aber vielleicht hat dein «P.S.» ein kurzes Ablaufdatum – es muss nur jemand mit gutem Beispiel vorausgehen. Meldung vom letzten Oktober, Zusammenfassung: IBM hat bereits 130’000 Macs installiert, braucht noch 50’000 mehr, rollt ca. 1’900 Geräte pro Woche aus. Für den aktuellen Support der rund 130’000 Macs und iOS-Geräte werden 24 Support-Mitarbeiter benötigt. Das heisst: Auf 5’375 Apple-Geräte kommt 1 Support-Mitarbeiter. Etwa 5% der Mac-Anwender haben schon einmal den Support bemüht; dem stehen 40% der Windows-Anwender gegenüber. Fletcher Previn, IMBs “VP of Workplace-as-a-Service” meint dazu, dass Macs dabei helfen, Geld zu verdienen und gleichzeitig zu sparen – nicht zuletzt durch die minimalen Support-Kosten. Und so weiter und so fort. Hier eine Quelle: http://9to5mac.com/2015/10/15/ibm-mac-support/ Übrigens wurde diese Mac-Lawine ausgelöst, weil es IBM den Mitarbeitern freistellte, ob sie mit Macs oder PCs arbeiten wollen. ;)

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gucky62
20.01.2016
Auch Firmen können sich nicht ewig dem Fortschritt verschliessen. Dann muss die Anschaffung neuer Hardware halt warten, bis alles unter Window 10 läuft. Früher oder später führt sowieso kein Weg daran vorbei, wenn man bei Windows bleiben will. So einfach ist die Sache nun leider wirklich nicht. In einem reinen Büro-Umfeld ist ein Wechsel auf Windows 10 noch etwas einfacher, wobei auch da schon viele Hürden zu meistern sind. Die Business-Spezifischen Applikationen müssen Windows 10 fähig sein, was bei weitem nicht alle sind. Und da wird es dann schnell mal teuer. Von den Eigenentrwicklungen abgesehen. Selbst ein simples Offcie Upgrade von Office 2010 auf Office 2016 ist schon sehr aufwendig und problematisch, da viele Business-Applikationen damit Probleme haben. Zum Bsp. Dokumenten-Management Systeme, Finanzsysteme, usw. Da reden wir dann schnell mal von einigen 100'000.- CHF bis Mio und mehr. Im Betrieblichen Umfeld mit diversen Geräten und Systemen, Anlagen, usw. die von Windows Systemen gesteuert werden ist die Sachlage noch etwas komplexer, schwieriger und extrem aufwendig. Ob es für eine Anlage überhaupt eine Win10 kompatible Software gibt ist glücksache und von jeweiligen Hersteller abhängig. Z.B. kommt es immer mal wieder vor, dass der Hersteller nur für neue Anlagen Win10 SW anbietet. Wenn eine solche Anlage aber mal 0.5 Mio und mehr kostet und die noch lange nicht abgeschrieben ist (10 Jahre!) kannst Du so etwas schlicht vergessen. Wir sind jetzt noch nicht soweit alle Systeme auf Win7 upgradne zu können. Von Win10 spricht noch nicht mal jemand und auch kaum ein Hersteller. Und dann mal viel Spass in einem regulierten Pharma-Umfeld. Ohne Freigabe des Herstellers für Win10 geht rein gar nichts im validierten Umfeld. Der extrem hohen Aufwand für die Revalidierung (CSV = Computer System Validation) gemäss Behörderanforderungen (FDA, EMEA, usw.) kommt noch dazu. Die Produkte-Zyklen, welche sich MS vorstellt sind in einem solchen Umfeld Utopie. Ob Windows dafür wirklich die brauchbare Plattform darstellt kann man diskutieren, leider hat man keine Wahl. Es ist eine massiv andere Welt als reines Büro und im privaten Umfeld. So ein Upgrade-Projekte (Nur Büro Systeme) kostet bei grösseren Firmen übrigens auch einige Mio. Daher wird sich MS für Firmen recht schnell einen anderen Weg überlegen müssen. Den die machen das nicht mit. Der Lifecycle für IT HW liegt da in der Regel bei 5 Jahren plus. Und wenn die HW den Geist aufgibt, muss die neue HW mit der Applikation funktionieren und das auch mit Win7. Und alte occ. HW zu kaufen ist höchstens in Ausnahmefällen eine Option. Kollegen haben auch schon verzweifelt einen alten Nadeldrucker mit Parallelport gesucht, weil das entsprechende System nun einmal nur damit zurande kommt. In dem Fall hätte ein Ersatz des Systems so locker 1 Mio gekostet. Das ist auch Realität. Gruss Daniel

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Klaus Zellweger
20.01.2016
Deine Argumente sind absolut schlüssig. Aber Tatsache ist auch, dass PC-Hardware nicht für die Ewigkeit gebaut ist und regelmässig ersetzt werden muss. Wenn in deinem Beispiel ein System für eine Million getauscht werden müsste, weil kein Nadeldrucker mehr erhältlich ist, dann ist das zwar bitter – aber ich bin überzeugt, dass solche Szenarien im Verhältnis zur PC-Masse sehr, sehr selten sind. Ausserdem hat das Verschwinden der Nadeldrucker nichts mit dem Erscheinen von Windows 10 zu tun, das Problem würde sich also auch unter Windows XP ergeben. ;) Oft genug liegt es auch nur daran, dass es eine Firma versäumt hat, die IT auf dem Stand der Technik zu halten; das sagt dann mehr über die Geschäftsleitung aus, als über Microsofts Update-Politik. Und zu guter Letzt sei erwähnt, dass jedes Unternehmen ab heute einige Jahre Zeit hat, um seine Hausaufgaben zu machen. Wenn sie das nicht tun, ist das deren Problem – doch es sollte nicht das Problem von hunderten Millionen Anwendern sein, die einfach nur ein schlankes, performantes, modernes und benutzerfreundliches System möchten.

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Kovu
20.01.2016
Wenn du heute einen Mac kaufst, ist das brandneue, mitgelieferte System gleichzeitig das älteste, das du jemals installieren kannst. Bei Apple geht es also nur vorwärts, auch wenn das vielleicht einer kleinen Minderheit nicht in den Kram passt. Dafür krankt OS X auch nicht an diesem endlosen Ballast, den Microsoft seit Dekaden mitschleppt: Hauptsache, niemand wird enttäuscht, weil er seinen 386er-PC vorzeitig entsorgen muss. Linux krankt auch an keinem Ballast. Dennoch kriegt man es praktisch überall zu laufen, indem man einen entsprechenden Kernel kompiliert. Der Ballast in Windows besteht eigentlich ja eher darin, dass es dem Anwender jegliche Konfiguration abnehmen muss. In sofern ist Apple's Weg natürlich einfacher, weil die Hardware bekannt sein muss, und irgendwie ist auch klar dass Microsoft dazu aufschliessen will - aber es ist halt etwas bitter dass man als Anwender immer weniger Freiheit erhält. Windows hat sich im Prinzip durch seine Freiheit definiert, man konnte sich seine Kiste selber zusammenstellen wie man wollte, anstatt sich der Apple-Monokultur zu ergeben. Nun - dass Win 7 und 8 auf zukünftigen Prozessoren nicht mehr laufen werden - dem blicke ich eigentlich gelassen entgegen. Früher oder später etabliert sich Win 10 ohnehin auf Heim- und Firmen-Rechnern... und den Übergang dazu sollte man eigentlich gut bewältigen können. Was mich an daran eher stört ist dass unter PC nun möglicherweise der selbe Hardware-Zwang entsteht wie bei Apple.